Fühlen  

Dein gutes Herz, ich spür’ es kraftvoll leben.
Spür’ wie deine Haut sich wärmend gibt.
Dein Busen fühl ich unter meinen Händen beben,
er zeigt wie sehr dein Leib begehrt und liebt.
Beim Streicheln deiner Haut wollen Finger bleiben,
sie spüren wie Erholung in dich fährt,
wenn sie Gedichte über deine Poren schreiben,
so wird nicht nur dein darbend’ Geist genährt.
Meine Hände wollen allzeit dich berühren,
dein Antlitz halten, um fassbar zu versteh’n,
möchten durch das Geben dich verführen,
deine Schönheit greifen – nicht nur scheinbar sehn! 

   Wenn Hand auf Haut wir zärtlich zelebrieren,
   all meine Sinne dankbar freudig jubilieren. 



Tanz zum Sonnenschein
Wenn in des Meeres Dunkelheit
du schwebend nur noch Stille spürst
und verinnerlichte Einsamkeit
dich an gar unbekannte Plätze führt.
Dann halte inne, empfange diese Nacht,
höre auf das Flüstern deiner Stimme
und was die Urkraft in dir schafft,
wenn sie den Tanz zum Sonnenschein beginne.
Der Wunsch nach Leben lässt dich steigen,
zieh lichtwärts dich durchs blaue Element.
Verlustiere dich an Luft, beende dieses Leiden,
denn du bist’s der dich vollends liebt, versteht und kennt. 

   Bedenke Mensch du kannst dem Leben, 
   auch aus der Tiefe selbst die gute Richtung geben.

 

 

Macht über unser Leben
Wenn wir einen Menschen lieben,
geben wir ihm Macht über unser Leben.
Das ist die goldene Regel Nummer sieben
im Dreiklang zwischen Hoffen, Wollen, Streben.
Jedoch mit weiser Fähigkeit gesegnet
ist nicht jeder Mensch auf deinem Weg.
Oftmals wird dir Trug und Schein begegnen
wenn du des Herzens Richtung legst.
Behalte weiter deinen Kurs im Auge,
gebe jenen reichlich Kraft und Liebe.
Am Ende spürst und siehst du wer was tauge,
empfängst die Dankbarkeit oder die Hiebe.

   Drum gebe pfleglich diese Macht in fremde Hände;
   doch gibst du nichts, erstrahlt niemals ein schönes Ende.



Liebevolle Ruhe
Geschlossene Augen führen mich an diesen Ort
wo erdweich Reinheit spürbar mich umfasst.
Meine Seele ist im Hier und Jetzt und dennoch fort,
auf freien Wegen, zu meinem innersten Palast.
Wie lieb ich diese liebevolle Ruhe, in meinem Kern,
die Quell ist puren Lebens, Quell ist puren Seins.
Hier wollen Kopf und Bauch so gerne ankern,
sich nicht mehr streiten und sind vollkommen eins.
Klare Bergluft über Meereswogen, Gletschersee
berührt den Strand, Gipfelkreuz und Möwennest;
hier ist alles Undenkbare möglich auf der Allee
zu diesem Ort, wo Ruhe Lebensglück entstehen lässt. 

   Such diesen Platz nicht, fern von hier. 
   Er war und ist und bleibt allein in dir. 



Zu deinem Nutzen
Eine Axt aus doppelter Moral zerschlug das Herz,
geführt von deiner Hand, mit grausigem Kalkül.
Dein Gefühl, empfindungslos und hart wie Erz;
lachst uns ins Gesicht, bei deinem falschen Spiel.
Du formtest Wahrheit stets zu deinem Nutzen.
Verschwiegst den deinen, die wichtigsten Details.
Wolltest erlogene Glückseligkeit benutzen,
doch Verrat ist nie Bestandteil des Heils.
Welch ein irdisch’ Glück, kann man so erlangen?
Welch böse Mächte trieben deinen Geist?
Im Netz der Tränen wurdest du gefangen,
weil letztlich du die falschen Götter preist.

   Die Liebe, die du selbst begehrst, hast du geschändet;
   nun rette sie und dich, damit ihr nicht unredlich endet.


Feld der Liebe
Zu viele Schlachten auf dem Feld der Liebe.
In langen Monden wurd’ ich fahl und bleich.
Groß die Anzahl der Blessuren, die Zahl der Siege
schwindend klein fürs goldne Ziel, fürs eigne Reich.
Wie Geister waren meine Feinde, ohne Gesichter,
setzten sie mir zu, warfen mich ab und in den Staub,
nur Hoffnung befreite mich vorm Todesrichter
und blutgetränkte Erde versank in buntem Laub.
Ich steh allein, keine Krieger mehr an meiner Seite,
will nur noch heim und meine Burg erreichen.
„Was wurde aus den meinen“, denke ich und reite,
wie im Fieber und will das meine Ängste endlich weichen. 

   Wenn ich am Ziel in deine Arme sinken kann, 
   dann nehme ich all die Schmerzen dankbar an.


Berührte Seele
Körper wie gelähmt und ganz gebannt
überflutet vom Gefühl, dem Namenlosen.
Urempfinden schärft behutsam relevant
belebt die alltags-kargen Herbstzeitlosen.
Ruhig, ganz friedlich wird der Geist
langsam macht sich wohlig Stille breit
spürbar Blut durch weite Adern reist
schafft körperinnere Behaglichkeit.
Elektrisierte Haut zeigt Gänseregung
Entspannung umfasst das offne Herz
gedanklich freier Fall erzeugt Bewegung
schickt prächtige Bilder himmelwärts.

   Ist es möglich die berührte Seele zu beschreiben?
   Oder wird dies ewig ein Geheimnis bleiben? 


Das Liebste
Leise Tränen rinnen über meine Wangen,
wecken mich zur frühsten Morgenstund’.
Lebenswünsche tauchen sich in kaltes Bangen
geben meine Pein und Seelentrauer kund.
Die Blutmondnacht schuf tausend Ungeheuer,
der schweißgetränkte Morgen jedoch keinen Held.
Ist jetzt alles, auch mein Herz verlor’n im Feuer
des Hochmuts und ich bin nun alleine auf der Welt?
Konnte ich es nicht beschützen, dieses Juwel,
das mir geschenkt. Das mir Freude gab und Kraft,
mir das Liebste war und dessen Ruf wie ein Befehl
Gefühl und Sinne schärfte mit sanft-weicher Macht?

   Für diesen Schatz, würde ich gegen alle Feinde stehen,
   am Ende für ihn siegen oder für immer untergehen.


Advent
Nun beginnt die Zeit der Freunde auf das,
was balde kommen mag. Und Kerzen
erhellen Dunkles; wärmen ohne Unterlass
was neu geboren wird in unseren Herzen.
Wir sehnen dieses Fest herbei, das Frieden
bringt auf Erden und wieder eine Chance ist,
für das Lobpreisen was wir innig lieben.
Und der Mensch verängstigt oft vergisst.
Wer zum Altar der Liebe Dankesgaben bringt
wahrhaftig darum bittet, dass sein Glück
Vollendung findet, der ist wohlauf und sinkt
nicht abgrundtief und rettet dieses edle Stück. 

   Vorfreude auf den Herrn ist für uns ein gläubig edles Ziel. 
   Freude auf der Liebe Zukunft kostet wenig und birgt so viel.


Lauthals still
Sie ist auf jeden Fall ein widderlicher Hase,
ein Menschenfreund mit viel Gespür,
trägt sonntags Brille auf der Nase,
und hinterfragt genau das Wider und das Für.
Sie liebt die schönen Künste, die Kultur
ist Gewinn und unerlässlich Geistesspeis’.
Entspannung gibt’s im nahen Wald und Flur,
an Uferhainen oder beim gar köstlichen Eis.
Zu kurz ein ganzer Tag, für alles was sie mag,
für alles was sie richten, was sie schaffen will
ist strebsam, gründlich auch in Wort und Tat
und manches vierte Mal sehr lauthals still. 

   Natürlich ist sie Ohr und Rat, gibt aufmerksame Ablenkung
   und ein Gespräch mit ihr ist immer auch Bereicherung.


Viele Fragen
Der eine lobt dein Ohr, der andere dein Wort,
und jener deine Sinnesgabe, neutral die Dinge
zu besehen. Sie kommen gern und gehen fort
erfüllt mit Einsicht, dass sie nun keiner zwinge,
das zu tun was sie nicht wollen. Und hängen
gern an deinen Lippen, genießen deinen Rat,
genießen deinen Zuspruch, der aus Fängen
der Unmut sie befreit mit Wort oder mit Tat.
Anderen zu helfen macht dir große Freude,
doch schau, vor deiner Tür die vielen Fragen.
Sie schiebst du weg denn sie sind Zeuge
eines Lebens. Doch du musst nun die Antwort wagen. 

 
  Für andere, deine Kräfte heilsam Lösungen finden,
   doch für dich selbst, scheinen sie jäh zu schwinden.


Ein Herz das für dich schlägt  (Platz 1)
Du wünschst dir einen sicheren Zufluchtsort,
eine Burg mit festen Mauern, wo jederzeit
du leben kannst und froh sein immerfort?
Du möchtest eine Hand in deiner, die bereit
ist dich zu tragen? Ein Herz das für dich schlägt,
so dass du Leben spürst und glücklich bist?
Du wünschst dir farbenfrohes Alltagsgrau, hegst
den Traum der Zufriedenheit wo du nichts vermisst?
Du möchtest Bindung ohne Enge, willst Freiheit
haben und auch teilen, du möchtest Liebe spürbar
sehen, um Schmerzen zu ertragen in Gemeinsamkeit
und immer Boden fühlen, auch in dunkelster Gefahr?

   Viele Kandidaten sind nicht richtig und verhehlen 
   wahre Ziele, drum schau ins Herz bei deinem Wählen.


Abbild seines Kerns
Viel Herzblut, Müh und Schweiß hat er vergossen,
doch jetzt zeigt sich des Kunstwerks volle Pracht.
Erfahrungen des Meisters, Seelenfähigkeiten schossen
in das Gebilde, verleih’n dem eigentlichen Sinn die Kraft.
Was er aus reinstem Herzen geben kann hat nun Gestalt.
All seine Wünsche für das Leben, für die Liebe spiegeln
sich in diesem Werk –  sind Abbild seines Kerns, der bald
als Gabe sich einzig will vergeben - und will besiegeln
dieses „Ja ich will“ ihn hüten diesen Schatz, ich will ihn pflegen
und mich erfreu’n in guten und in schlechten Tagen,
weiß doch um seinen unsagbaren Wert, um seinen Segen.
Dein Werk und meins sollen nun gemeinsam Zukunft tragen.

   Jeder glaubt, diesen Schatz will man schnell vereinen. 
   Doch in letzter Konsequenz alle Kenner ihn verneinen. 


Worte wie Sonnenlicht  (Platz 3)
So wird umgehend Leben eingehaucht
und alle Sinne springen fröhlich in die Luft,  
wenn deine Worte wie in Sonnenlicht getaucht,
verströmen diesen saftigblauen Dünenduft.
Deine Stimme ist so lieblich, frohgemut und rein,
dass selbst die bösen Geister schmunzeln müssen
und Sorgen, Nöte, werden ganz schnell klein,
wenn leicht bedeutungsvolle Wörter grüßen.
Mein Herz und meine Seele sind zutiefst entzückt,
denn Melodien singen von verheißungsvollem Glück,
so dass Denken auch das Fühlen rasch verrückt
an neue Orte, mit einem klaren, unverstellten Blick. 

   Wie lieb ich deine Worte und das Hören wird zur Gier, 
   doch wahrlich deine Stimme, erhebt sie erst zur Zier.


Nicht kampflos
Mein Kind war krank, ich hätt’ es fast verloren.
Nachtschwarze Gedanken zogen böse Mächte an.
War nun die Zeit gekommen, war es auserkoren
zu gehen wohin manch liebend’ Herz nicht folgen kann?
Was man liebt, lässt man nicht kampflos gehen.
Eigenes Leben und Glück steht auf dem Spiel,
Kraft aus Ängsten, lässt Chancen neu entstehen,
mischt Gegenmittel und erhebt das wahre Ziel.
Ich will dich heilen, will dich mit meinem Herz gesunden,
will stoppen, dieses böse Fieber, auch die Qual.
Weiß doch genau, welches Glück ich in dir gefunden,
werd dich begleiten, bei dir sein, in jedem Tal. 

   Ich bin dir treu, sollte deine Kraft auch schwinden;
   erst wenn dein Atem kalt ist, wirst du mich nicht mehr finden.


Schattenspiel
Der Himmel lacht, die Kinder schrei’n,
vor Freude, denn im Sand zu spielen,
ist herrlich mit viel Sonnenschein,
am Meer sich sorglos durchzuwühlen.
Kreative Kindlichkeit und Kopfes Flausen,
machen nicht vor Großstadt-Männern halt;
so schafft die Freiheit Alt-Banausen
wenn Nordseewind Ideen malt.
Mit Körpern nun Gestalten schaffen,
die durch das schöne Licht der Sonne;
und Strandkorbgästeaugen gaffen,
auf’s Schattenspiel mit froher Wonne.

   So können Menschenleiber sich im nu vereinigen,
   doch Grenzen bleiben, lassen teils sich nur bereinigen. 


Zeit der Stille (Platz 2)
Die Zeit der Stille beginnt in jenen Tagen,
des Novembers, wo Laub sich farbig gibt.
Selbst Gedanken besinnen sich und fragen
nach Zustand dessen was man schätzt und liebt.
Sind meine kostbaren Früchte reif geworden,
wurden sie bemerkt zur rechten Zeit?
Oder sind sie teils am Baum verdorben,
da zum Ernten keiner fühlte sich bereit?
Zu Spüren, wann es richtig ist zu Handeln,
in Wort und Tat, um auch im nächsten Jahr,
zwischen Liebesfrüchten froh zu wandeln,
ist wichtig, denn der nächste Herbst ist nah. 

   Deine Pflege zeigt den Wert, doch liebes Kind gib Acht, 
   Unachtsamkeit hat reichste Gärtner arm gemacht.


Riechen
Dein Duft ist so nuancenreich betörend
und einzigartig wie du selbst als Frau.
Kein Hauch an deinem Odeur ist störend
und farblich ist er für mich himmelblau.
Selbst ohne Augen würd’ ich dich erkennen,
denn Wohlgeruch führt mich ans Ziel.
Würd’ unter vielen deinen Namen nennen
und dich ergreifen wie bei jenem Kinderspiel.
Dein Haar duftet nach Meer und Strand,
dein Hals nach wundervollen Urlaubstagen
und alles was ich sonst noch an dir fand,
entzückt meine Sinne und stellt keine Fragen. 

   Meine Nase mochte deine Haut von Anfang an
   und sagte mir, dass ich dich sehr gut riechen kann.


Schmecken
Mannigfach ist dein Geschmack für mich,
wenn meine Lippen deinen Körper naschen.
Unglaubliche Sinnesfreuden erheben sich,
alles giert danach dich vollends zu erhaschen.
Die Süße deiner Lippen lässt mich taumeln,
in Trance und ich erflehe noch viel mehr.
Lust wird jäh entfacht und Wünsche baumeln,
bis ich Erregung schmecke, heiß und schwer.
Der Gaumen lechzt nach solchen Freuden,
wie gerne würde ich nunmehr davon zehren
Zunge und Lippen wären stumme Zeugen
und alle meine Sinne würden dich begehren.

   Schicht um Schicht gibst du dein Wesen kund, 
   wie ein Bonbon, das zart zerschmilzt im Mund.


Sehen
Wie entzückt mich deine schlichte Pracht,
wie lieblich sind doch deine schönen Augen,
die mich bannen mit Magnetenkraft,
mir meine Liebesenergie aussaugen.
Mein Blick kann ich nicht von dir lassen,
dein glänzend Haar fängt Schatten ein und Licht.
Anmutige Vollendung ist schwerlich nur zu fassen,
doch in dir vereinigt Unerklärliches sich.
Dein Körper bietet deiner Schönheit ein zu Haus.
Mich reizt nicht nur deine äußere Gestalt.
Du bist zart-köstlichster Augensinnesschmaus
und mein Begehren sucht an jeder Pore Halt.

   Dich zu sehen ist für mich vollkommener Genuss
   und jeder Blick zu dir ist wie ein langer Kuss.


Neue Energie
Dein Kopf und deine Glieder schmerzten,
dein Rücken bedrückte dich mit Pein.
Du warst ein ständiger Gast bei Ärzten,
dein Geist wollte, dein Leib aber sagte Nein.
Es tat mir leid deine Erschöpfung zu erleben.
Es tat weh deine müde Stimme zu vernehm’.
In meinen Armen wollt ich dich erheben
zur Besserung und neue Energie für dich erfleh’n.
Dann diese Tage, nur wir zwei in sanfter Ruh’
und selbst ermattet warst du zauberhaft,
und mein Gefühl wie Balsam immerzu
dein Wesen umsorgte und schenkte Kraft. 

    Dein Glanz und deine Schönheit mich betören, 
    selbst Krankheit oder Schmerz sie nicht zerstören.


Maß aller Dinge
Es war beschämend und weiß Gott nicht wahr:
Deine Worte trafen mich aus heit’rem Himmel.
„Hättest du nicht mich, wär’ eine andere da.“
Und ich überhörte dieses Wortgetümmel.
Unwissende, kennst nicht deinen Wert für mich,
nie würden deine Lippen solche Worte formen
aus Narretei versetzt man keinen solchen Stich,
sie spotten meiner Gunst, sind scharfe, spitze Dornen.
Du erfüllst den Wunsch lieblicher Vollkommenheit
bist Freundin, Frau, Geliebte, Mentorin und noch mehr
du trägst, umhüllst mich, schenkst Geborgenheit
dich nicht bei mir zu wissen, macht das Herze schwer.

   Dein Wesen spiegelt sich in jedem Kuss.
   Alles was war und wird, sich mit dir messen muss
.


Ich wünsch mir
Ich wünsche mir so sehr DEIN Wunsch zu sein,
mit ganzer Kraft, aus vollem Herzen, voller Seele.
Mein Namen möchte ich hör’n in deinem Schrei’n.
Dein Begehren nach einem WIR schreibt die Befehle,
die deine Taten leiten deinen Körper zu mir treibt,
aus freien Stücken weil dein Wille es verlangt.
Ich wünsche mir das, wenn du gehst, ein Teil bleibt
sich immer mehrend, um unsere Herrlichkeiten rankt.
Verzehren sollst du dich nach einem Kuss von mir,
nach meinen Händen, den gefühlten Kostbarkeiten.
Sag laut Ja zu uns und zeige fühlbar auf, schier
unendlich, prächtige, genussvolle Möglichkeiten.

   Wer weiß, wann all die Früchte reifen in deinem Garten? 
   Ich genieße jetzt und dennoch muss ich warten!


In sechs Monaten, wer weiß ...
Es ist weit mehr als nur ein Schlag mit blanker Faust
ins friedvolle Gesicht meines Gefühls zu dir.
Blitzschnell fallen Gitter, Tore und du baust
Mauern um dich zu schützen – was geschieht mit mir?
Es bohrt sich eine stumpfe Klinge tief ins Herz
und ich steh traurigst, verwundet, ja verloren da,
spürst du nicht meinen Kummer meinen Schmerz?
Droht nicht aus deinen Worten vernichtende Gefahr?
Ich bin beschämt, die Tränen bilden einen Fluss.
Reichen meine Worte, meine Taten nicht als Zeichen
meiner Treu, die nur vor deinem Aug bestehen muss?
Oder muss ich Geistern der Vergangenheit weichen?

   Dein zögernd Herz, hat Macht, kann meine Liebe richten,
   es kann sie wahrlich annehmen oder ganz vernichten.


Makelloses Glück
Zu weit gereist auf langen Lebenswegen
bin ich und traf so manches schöne Kind.
Oft bat ich den Herrn um seinen Segen,
doch unerhört meist Losungsworte sind,
die nicht aus reinsten Seelen sich gebären
und das Gefühl als unvollkommen deklarieren.
Makelloses Glück in Händen muss man ehren
alle Sinne, alles Streben muss man animieren,
um einen Diamant aus jenem Stein zu treiben
der früh, vor drei Lenzen, ward erkannt.
Die Einmaligkeit ließ mich beharrlich bleiben
an diesem Schatz den ich im „Netze“ fand. 

   Allzeit verankert, meine Schöne, ist dein Wert
   du wirst von mir lobpreist, geliebt, begehrt.


Kein Wenn und Aber
Ein Anker ist nicht nur des Schiffes Zier,
seine Kette ist unweigerlich und fest vereint
mit einem Rumpf der teure Ladung nun von hier
bis dorthin schafft, wo güldene Sonne scheint.
Mein Herz und meine Seele sind die Fracht,
die ein noch unbekanntes Ufer suchen und
der Steuermann hält Ausschau wo die Pracht
ankern kann für immer und sucht Grund.
Vollkommen muss beschaffen sein der Ort,
kein Wenn und Aber darf als Zweifelswelle
vorhanden sein, sonst navigiert er weiter fort,
sehnt herbei und sucht die perfekte Stelle. 

   Lass mich verweilen an deinem Strand, 
   wo ich all das, was ich suchte, fand.